Bedürfnisse von Kaninchen

Kaninchen brauchen

1. ausreichend Platz (2-3 qm pro Tier)

2. mindestens einen Artgenossen 

3. artgerechte, naturnahe Fütterung

4. Regelmäßige Tierarztbesuche zur Kontrolle und um die Impfungen aufzufrischen

Leider werden Kaninchen immer noch oft als anspruchslose Tiere gehalten, die gut für Kinder geeignet sind. Diese Ansicht komplett falsch! Nicht alle Kaninchen möchten gestreichelt werden. Manche Rasse sind zutraulicher (zB Zwergwidder, Dt. Widder, NHD) und andere sind Menschen gegenüber eher skeptisch (zB Farbenzwerge). Kaninchen sind in erster Linie Beobachtungstiere, keine Kuscheltiere! Durch ihre natürlichen Fressfeinde, die Raubvögel, erleiden Kaninchen beim hoch heben Todesangst. Daher gilt, das Kaninchen so wenig wie möglich rum tragen! Immer noch hört man solche Sätze wie "meine Tochter trägt immer die Kaninchen herum. Denen gefällt das total, sie sind dabei komplett entspannt und halten ganz ruhig". Dieses Verhalten ist nichts anderes als Angststarre. 

 

 

Kaninchen sind aufgeweckte, neugierige und soziale Tiere. Man kann sie durch das Füttern aus der Hand und viel Beschäftigung sehr zahm bekommen, jedoch sollte man das Fluchttier im Kaninchen nicht vergessen.

 

Kaninchen benötigen sehr viel Platz und mindestens einen Partner. Handelsübliche Ställe sind für Kaninchen ungeeignet. In zu kleinen Ställen und / oder Einzelhaltung kann zu Verhaltensstörungen wie zB Aggressionen, Depressionen, nagen am Gitter, etc. Mehr über artgerechte Haltung erfahren Sie bei Kaninchenwiese, der Kaninchenratgeber

Häufig werden Kaninchen nur mit herkömmlichen Trockenfutter aus dem Zoohandel gefüttert. Heu bzw. frische Wiese ist das A und O in der Kaninchenfütterung. Grundsätzlich brauchen gesunde, ausgewachsene Kaninchen (vor allem im Sommer) kein Trockenfutter. Sie können mit allerhand Frischfutter, Wiese, Äste und Heu ernährt werden. Eine gute Hilfe was Kaninchen verfüttert werden darf und was nicht ist die App "Mein Futterlexikon"

Wenn trotzdem Trockenfutter verfüttert wird, sollte man auf ein gesundes Futter achten. Es sollte aus getrockneten Kräutern, Trockengemüse, Trockenobst etc bestehen.

Hier haben ich Ihnen meine persönlichen Futterempfehlungen aufgelistet:

Grünhopper

Hausenhaus im Odenwald

Wiesenknopf

Mixerama

Nösenberger Natur-Struktur-Müsli

 

 

Immer noch werden leider viele Kaninchen nicht gegen RHD1+2 und Myxomatose geimpft und müssen daran grauenvoll sterben. 

RHD (und die mutierte Version RHD2) führt bei ungeimpften Tiere zu einem unvorhersehbarem Tod. Nur eine Impfung schützt Ihre Kaninchen.

Die häufigsten Gründe, warum Kaninchen nicht geimpft werden sind:

- "meine Kaninchen leben in Innenhaltung, da kann sowas nicht passieren."

- "wir haben sowas noch nie gemacht"

- "mein Tierarzt hat gemeint, bei uns in der Gegend treten keine Seuchen auf"

- "es ist uns zu teuer. Die Anschaffung neuer Kaninchen ist billiger"

 

Die Leidwesenden sind hierbei mal wieder die Kaninchen.

Sie müssen aufgrund der Unwissenheit / Gleichgültigkeit / Geiz ihrer Besitzer leiden.

 

RHD1+2 und Myxomatose wird über Insekten, andere Kaninchen, den Menschen, die Luft aber auch durch die Fütterung übertragen. Sprich wenn ein krankes Kaninchen über die Wiese hoppelt, kann es dadurch übertragen sprich. Bedauerlicherweise muss ich noch erwähnen, dass auch über abgepacktes Heu aus dem Handel übertragen werden kann. 

Die Übertragungsmöglichkeiten sind so zahlreich, dass man kein Kaninchen davor schützen kann, außer mit einer Impfung, die regelmäßig aufgefrischt wird.

Bitte suchen Sie sich einen Tierarzt, der sich mit Kaninchen auskennt und lassen Sie sich beraten. Nicht jeder Tierarzt ist auf Kaninchen spezialisiert, da das Thema "Kaninchen" im Studium nur am Rande behandelt wird.